Jonathan Kazadi komplettiert
Medipolis SC Jena: Schweizer Nationalspieler verpflichtet
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Der Kader ist komplett: Basketball-Zweitligist Medipolis SC Jena verpflichtet Schweizer Nationalspieler Jonathan Kazadi.
Jena. Das Team der Bundesliga-Basketballer von Medipolis SC Jena ist komplett. Die Thüringer besetzen ihre letzte vakante Position mit dem Schweizer Nationalspieler Jonathan Kazadi und können sich nach Abschluss ihrer Kaderplanung vollständig auf ihre Saisonvorbereitung konzentrieren.
Der unter dem vollständigen Namen Jonathan Malu Kazadi-Muyombu in der Hauptstadt Bern geborene Swingman unterschrieb in den zurückliegenden Tagen einen 1+1-Vertrag und trägt zukünftig das Jenaer Trikot mit der Nummer 2.
Während der 30-jährige Schweizer die Riege der Jenaer Kontingentspieler temporär auf fünf Importe erhöht, entwickelt sich die beantragte Einbürgerung von Flügelspieler Brandon Thomas in eine positive Richtung.
Aufgrund des angestrebten Wechsels der Staatsbürgerschaft, die wesentlich zu seiner Verpflichtung beitrug, konnte die Jenaer Kaderplanung bereits im Vorfeld entsprechend ausgerichtet werden.
Jonathan Kazadi wird nach Abschluss eines WM-Vorausscheidungs-Turniers in Skopje (Nordmazedonien) in den nächsten Tagen zur Mannschaft stoßen. Die schweizer Nationalmannschaft duelliert sich derzeit im Rahmen der „European-Pre-Qualifiers“ mit Nordmazedonien und der Slowakei um die Möglichkeit einer Teilnahme an der FIBA Weltmeisterschaft 2023.
„Ich habe in meinen Gesprächen bisher viel Positives über den Verein und die Stadt gehört. Der Club wird professionell geführt, verfügt über sehr gute Rahmenbedingungen und auch die Ausrichtung mit Blick auf die Einbindung von Talenten klingen vielversprechend. Als Veteran teile ich meine bisherigen Erfahrungen immer gern mit jungen Spielern. Ebenso verlief die Kommunikation mit dem Coach von Beginn an sehr positiv und harmonisch. Der bisher zusammengestellte Kader vermittelt einen sehr ambitionierten Eindruck“, sagt Jonathan Kazadi.
„Mit Clint Chapman habe ich bereits in Fribourg zusammen gespielt und auch Nico Brauner kenne ich bereits über einen gemeinsamen Freund. Natürlich ist die Vorfreude groß, beide Jungs wiederzusehen. In erster Linie freue mich aber auf das erste Zusammentreffen mit der kompletten Mannschaft.
Auch wenn für mich persönlich der deutsche Basketball und die Liga zunächst sicher Neuland sein werden, bin ich davon überzeugt, dass wir erfolgreich sein können und vorn mitspielen. Ich will auf jeden Fall meinen Teil dazu beitragen, damit der Club, die Stadt und unsere Fans so viele Siege wie möglich bejubeln können“, so Jonathan Kazadi abschließend.
„Wir haben lange überlegt, den deutschen Markt nach einem passenden Kandidaten gesichtet, haben viele Gespräche geführt und sind hinsichtlich des Anforderungsprofils nicht fündig geworden. Während wir vorab mit einem Wechsel der Staatsbürgerschaft von Brandon planen konnten, haben wir uns am Ende für die bestmögliche Qualität entschieden.
Mit der Zuversicht, Brandon Thomas auf absehbare Zeit als deutschen Spieler auflaufen zu lassen, haben wir die Entscheidung getroffen, einen weiteren Import zu verpflichten“, sagt Jenas Trainer Domenik Reinboth.
„So konnten wir mit Jonathan Kazadi einen qualitativ hochwertigen Spieler verpflichten, dessen größte Stärke seine Vielseitigkeit ist. Er hat zuletzt in Frankreich auf allen drei Außenpositionen gespielt. In der Nationalmannschaft war er mit seiner Größe von 1,95 m als Point Guard gefragt. Jonathan kann werfen, sich seinen eigenen Schuss kreieren und ist auch ein hervorragender Passgeber. Durch seine Flexibilität schließt er jede Lücke, die sich bei uns eventuell ergeben könnte“, so Domenik Reinboth.
Der am 09. Juni 1991 geborene schweizer Auswahlspieler startete seine Basketball-Laufbahn im Alter von 15 Jahren bei Fribourg Olympic, nur eine halbe Stunde von der Hauptstadt Bern entfernt. Während Kazadi dem Club über neun Jahre (2007 bis 2016) treu blieb, mit den Westschweizern zwei Meisterschaften (2008, 2016) sowie einen Pokalsieg (2016) feiern konnte, unterschrieb er im Sommer 2016 beim französischen Erstligisten in Orleans (22.8 Min, 6.9 PpG, 3.2 RpG, 2.3 ApG).
Nachdem er mit dem Club an der Loire den Klassenerhalt in der LNB knapp verpasst hatte, kehrte er vor der Saison 2017/2018 in die schweizer Nationalliga zurück. Hier lief er zunächst in neun Begegnungen für den BBC Monthey (31.4 Min, 12.9 PpG, 5.7 RpG, 3.7 ApG) auf, ehe es ihn im Frühjahr 2018 zum französischen Zweitligisten Aix Maurienne Savoie Basket (20.0 Min, 8.31 PpG, 2.6 RpG, 2.0 Apg) zog.
Erneut kehrte Jonathan Kazadi im Anschluss in die schweizer LNA zurück und unterschrieb zunächst bei den Genfer Löwen. Nach einem Angebot des spanischen Zweitligisten Real Valladolid zu Beginn der Saison wechselte Kazadi auf die iberische Halbinsel, um für die Nordspanier 39 Begegnungen (17.9 Min, 7.8 PpG, 2.8 RpG, 1.7 ApG) zu bestreiten. Nach dem Saisonabschluss der LEB Gold kehrte Kazadi an den Genfer See zurück und errang mit den Löwen die Vizemeisterschaft.
Seit dem Sommer 2019 zurück in der zweiten französischen Liga (LNB Pro B), absolvierte der Nationalspieler die beiden zurückliegenden Spielzeiten für Lille Metropole BC. Während Kazadi im Verlauf der Corona-bedingt abgebrochenen Saison 2019/2020 in allen 24 LNB-Duellen für Lille startete (26.0 Min, 12.2 PpG, 4.4 RpG, 2.6 ApG), untermauerte er im Spieljahr 2020/2021 seine Vorjahresleistung in 35 Begegnungen (inkl. Pokal, 27.3 Min, 10.9 PpG, 4.4 RpG, 3.9 ApG) als Leistungsträger.
Zudem seit der Saison 2008/2009 (U18) fast regelmäßig für die Auswahl der Eidgenossen auflaufend, gehört der 30-Jährige mittlerweile zu den wichtigsten Akteuren der Nationalmannschaft. In den „European-Pre-Qualifiers“ führt Jonathan Kazadi das schweizer Team derzeit mit durchschnittlich 15.3 Punkten und 4.7 Assists an.
Jonathan Kazadi
geb: 09.06.1991 in Bern, Schweiz
Größe: 1,94 m
Gewicht: 88 kg
Position: Guard / Forward
Bisherige Stationen
2007 - 2016 Fribourg Olympic (Nationalliga A, CH)
2016 - 2017 Orléans Loiret Basket (LNB ProB, FRA)
2017 BBC Monthey (Nationalliga A, CH)
2018 Aix-Maurienne (LNB ProB, FRA)
2018–2019 CBC Valladolid (LEB Gold, ESP)
2019 Lions de Genève (Nationalliga A, CH)
2019 - 2021 Lille Métropole Basket (LNB ProB, FRA)
Text: Tom Prager