Großübung in Eisenberg
Geiselnahme: Polizei Jena probt den Ernstfall
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Einsatzkräfte der Jenaer Polizei haben am Dienstag in Eisenberg den Einsatz bei Geiselnahmen geübt.
Jena/Eisenberg. Die gestrige Übung der Landespolizeiinspektion Jena ging mit hohem Realitätsbezug einher. Das Szenario bestand darin, dass drei Männer in der ehemaligen Landeserstaufnahmeeinrichtung Eisenberg mehrere Geiseln genommen hatten, um damit ihren Forderungen auf Familiennachzug Nachdruck zu verleihen.
Die Übung wurde in dem leerstehenden Gebäude der ehemaligen Landeserstaufnahmeeinrichtung an der B 7 durchgeführt.
In einem ersten Schritt mussten die Beamten der zuständigen Polizeiinspektion Saale-Holzland die Gefahr erkennen und das Gebäude sichern, ehe in einem zweiten Schritt die Führung durch die Landespolizeiinspektion Jena übernommen und Spezialkräfte angefordert wurden.
Über 10 Stunden zogen sich die Verhandlungen mit den Tätern hin. Längst waren Spezialeinsatzkräfte aus Thüringen, später auch als Sachsen-Anhalt auf dem Gelände. Sie griffen ein, als aus den Verhandlungen Ernst zu werden drohte. Am Ende wurden die drei Täter überwältigt und die Geiseln befreit.
Ziel des Einsatzes war es, das Zusammenspiel aller beteiligten Kräfte zu trainieren, insbesondere die der lokal zuständigen Dienststellen und der hinzugeordneten Kräfte der Landeskriminalämter Thüringen und Sachsen-Anhalt. Circa 200 Polizeibeamte waren an der Übung beteiligt.
Lutz Schnelle, Leiter der Landespolizeiinspektion Jena und zugleich Übungsleiter an diesem Tag, lobte am Ende den Einsatz aller Beteiligten. Entscheidungen wurden richtig getroffen.
„Nur, wenn man solche möglichen Szenarien gut trainiert, kann man sie im Ernstfall professionell bewältigen. Dennoch, auch das zeigte die Übung, wird es eine Aufarbeitung geben müssen. Da, wo Schwachstellen herausgearbeitet wurden, lagen die in erster Linie in mangelnder Kommunikation miteinander begründet. Doch genau darum ging es uns bei der Übung, dies festzustellen.“
Quelle: Polizei Jena