Verbraucherzentrale warnt
Vorsicht bei Asia Shops im Internet
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Online-Shops aus Asien: Verbraucherschützer warnen vor Fakeshops, schlechter Ware und zusätzlichen Kosten.
Erfurt. Im Internet einzukaufen wird auch in Deutschland immer beliebter. Sogenannte Asia-Shops bemühen sich mittels deutschsprachiger Verkaufsseiten um Kunden. Allerdings gibt es bei der Bestellung häufig Probleme, über die die Verbraucherzentrale aufklärt.
Niedrige Preise, tolle Rabatte und schöne Bilder: Onlinehändler aus dem asiatischen Raum erreichen durch vielversprechende Werbung auch deutsche Kunden.
Anbieter oft unklar
Die Asia-Shops können über Anzeigen von Google, bestimmte Webseiten und soziale Netzwerke erreicht werden. Allerdings ist dem Kunden häufig unklar, bei welchem konkreten Anbieter er überhaupt bestellt.
Probleme bei Reklamation
Probleme gibt es meist erst, wenn der Kunde eine Reklamation durchführen will, weil die Ware doch nicht den Erwartungen entspricht, gar nicht oder verspätet ankommt.
Diese sind oft schwieriger als gewohnt durchzuführen. Erst dann fällt auf, dass hinter den deutschsprachigen Websites ein asiatischer Anbieter steckt.
Die Verbraucherzentrale Thüringen erklärt, worauf man als Kunde achten sollte. Laut Ralf Reichertz, Jurist bei der Verbraucherzentrale, sollte ein Augenmerk darauf gelegt werden, ob sich die Unternehmen an deutsche Rechtsnormen halten.
Ein unseriöser Anbieter zeichnet sich durch folgende Kriterien aus:
• Durch fehlendes oder unvollständiges Impressum bleibt der konkrete Betreiber der Website unbekannt.
• Eine gültige Telefonnummer des Händlers fehlt oder stammt eindeutig aus dem asiatischen Raum. Wenn der Kontakt ausschließlich per E-Mail erfolgen kann, gestalten sich Reklamationen oft schwierig.
• Beim Bestellvorgang werden wichtige Informationen verschwiegen. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und Widerrufsbedingungen im Kaufvertrag fehlen. So besteht Unklarheit über die Bedingungen des Kaufvertrages.
• Zusätzliche Kosten wie Zollkosten und anfallende Steuern werden nur versteckt ausgewiesen. Dem Käufer ist so unklar, welchem konkreten Preis er zugestimmt hat.
• Wirbt ein Online-Händler mit unrealistisch günstigen Preisen oder Rabatten, handelt es sich sehr wahrscheinlich um ein unseriöses Lockangebot.
Vorsicht vor Fakeshops
Wenn es bereits zu spät ist, kann der Verbraucher in einigen Fällen dennoch etwas tun. Bei den „Asia-Shops“ kommt die Ware zwar häufig verspätet, in den sogenannten „Fakeshops“ geht der Kunde trotz Zahlung leer aus.
Für den Kunden gestaltet es sich schwierig, seine Rechte durchzusetzen, weil die Shops meist eine Sendungsnummer vorweisen und so behaupten können, dass die Ware versandt wurde.
Der Käuferschutz, der bei Bezahlung mit Paypal gilt, greift nicht bei bereits gelieferter Ware. Somit könne der Kunde laut Reichertz nur hartnäckig versuchen, den Händler zu erreichen. Wenn dies nicht gelingt, haben die Verbraucher schlechte Karten bei dem Versuch, ihr Geld wiederzusehen.
Webseiten vor Kauf prüfen
Insgesamt sollte vor der Bestellung der Sitz der Firma überprüft werden. Dabei können Webseiten wie www.who.is behilflich sein: Diese prüfen die Herkunft der Domains fraglicher Händler gezielt.
Bei Problemen mit Asia-Shop-Betreibern können sich Verbraucher mittels des kostenlosen Beschwerdeformulars unter www.vzth.de/beschwerde bei der Verbraucherzentrale melden.
Quelle: Verbraucherzentrale Thüringen