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Bündnis der Jenaer Stadtverbände

FDJ wieder in Jena: Parteien fordern einfach ignorieren

Gegen den erneuten Aufmarsch der „Freien Deutschen Jugend“ (FDJ) wendet sich ein Bündnis der Jenaer Stadtverbände von CDU, FDP, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und SPD.
Gegen den erneuten Aufmarsch der „Freien Deutschen Jugend“ (FDJ) wendet sich ein Bündnis der Jenaer Stadtverbände von CDU, FDP, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und SPD.
Foto: Ben Baumgarten/JN/Archiv
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Erneut will die "Freie Deutsche Jugend" am Sonnabend durch Lobeda maschieren. Jenas demokratische Parteien rufen in einer gemeinsamen Erklärung zur Ignoranz auf.

Jena. Für den kommenden Sonnabend (8. August) hat die sich selbst so bezeichnende "Freie Deutsche Jugend" kurz "FDJ" angekündigt, erneut in Jena aufmarschieren zu wollen.

Weder ihr geklittertes Geschichtsbild noch die Analyse unserer Gesellschaft in der Gegenwart sind zutreffend. Die Parolen sind geradezu absurd. Stattdessen ist die offenkundige Geringschätzung der Freiheit des Einzelnen, die in Ihnen zum Ausdruck kommt, eine Provokation für alle Demokratinnen und Demokraten.



Dies bewegt viele Menschen in unserer Stadt. Einige sehen ihre eigene DDR-Biographie durch das völlig verzerrte Bild, das diese Organisation zeichnet, instrumentalisiert. Für andere, für die die historische "FDJ" Schikane, Zwang und Unterdrückung bedeutete, werden alte Wunden aufgerissen.

Dieser Aufmarsch verdient Widerspruch über die Parteigrenzen hinweg. Bei unterschiedlichen politischen Zielen stehen die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner für die demokratische Auseinandersetzung, die Achtung der Menschen- und Bürgerrechte sowie das Ringen um die bestmögliche Lösung echter Probleme.

Wir verurteilen die Verleumdung der Menschen, die sich an dem Gegenprotest beteiligt haben, und nun auf Plakaten öffentlich in einen rechtsextremen Kontext gestellt werden.



Mit den vielfältigen Gegenprotesten am 4. Juli hat unsere Stadt eine klare Antwort an die sogenannte FDJ gegeben. Wir appellieren nun gemeinsam an die Menschen in Jena, die erneute Provokation am 8. August im wortwörtlichen Sinne ins Leere laufen zu lassen, indem wir gemeinsam unseren Alltag weiter normal gestalten.

Wenn wir in Jena die weitgereisten Vertreter der FDJ ignorieren, schrumpft der kleine Zug zu der absurden Randerscheinung, die er letztlich darstellt.

Eine gemeinsame Erklärung
von: CDU Jena, FDP Jena, Bündnis 90/Die Grünen Jena, Die Linke Jena, SPD Jena

Volker Blumentritt (Ortsteilbürgermeister Lobeda und SPD-Stadtrat), Stefan Beyer (FDP-Stadtrat), Brünnhild Egge (CDU-Stadträtin), Uwe Feige (stellv. CDU-Kreisvorsitzender), Dr. Margret Franz (Bündnis 90/Die Grünen - Fraktionsvorsitzende im Stadtrat), Katja Glybowskaja (SPD - Fraktionsvorsitzende im Stadtrat), Nicole Grießbach (Die Linke - Kreisvorsitzende), Lena Saniye Güngör (Die Linke - MdL und Fraktionsvorsitzende im Stadtrat), Rosa Maria Haschke (CDU-Stadträtin und Ortsteilbürgermeisterin Wenigenjena), Felix Ihle (Die Linke - Kreisvorsitzender), Heiko Knopf (Bündnis 90/Die Grünen - Fraktionsvorsitzender im Stadtrat), Mihajo Kolakovic (CDU - Landesvorsitzender des Wirtschaftsrates), Julia Langhammer (Die Linke - Kreisvorsitzende), Ralph Lenkert (Die Linke - MdB und Stadtrat), Lutz Liebscher (SPD - MdL und Kreisvorsitzender), Dr. Gudrun Lukin (Die Linke - MdL und Stadträtin), Christoph Matschie (SPD - MdB), Olaf Müller (Bündnis 90/Die Grünen - MdL),  Johannes Selle (CDU - MdB), Bastian Stein (CDU-Stadtrat), Alexis Taeger (FDP-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat), Prof. Mario Voigt (Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion), Torsten Wolf (Die Linke - MdL), Guntram Wothly, CDU-Kreisvorsitzender und Fraktionsvorsitzender im Stadtrat) und Dmitri Zelenin (Die Linke - Kreisvorsitzender).

Quelle: Johannes Schleußner (SPD Jena)