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JN-Ratgeber

Schnäppchen: Tipps und Tricks zum Black Friday

Endlich Black Friday! Doch auch vor und nach dem Stichtag winken Händler mit Preisnachlässen.
Endlich Black Friday! Doch auch vor und nach dem Stichtag winken Händler mit Preisnachlässen.
Foto: Grafik/Jenaer Nachrichten
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Gelassen, flexibel und aufmerksam bleiben: Wir geben Tipps, um wirklich gute Angebote rund um den Black Friday zu erkennen.

Jena. Der Black Friday markiert für viele den Tag, an dem der Onlinehandel mit hohen Rabatten winkt. Allerdings zeigen intensive Preisbeobachtungen, dass zahlreiche Produkte bereits vor dem Stichtag reduziert werden und sich die niedrigen Preise auch nach dem Black Friday halten.

Das sind gute Nachrichten für Schnäppchenjäger, denn damit eröffnet sich ein großer zeitlicher Spielraum, um richtig gute Angebote zu finden.

1. First things first: Preisvergleiche schlagen Black Friday-Schnäppchen

Der wichtigste Tipp lautet, dass längerfristig angelegte Preisvergleiche Black-Friday-Schnäppchen in den allermeisten Fällen schlagen. Fakt ist, dass richtig gute Schnäppchen schon lange vor dem eigentlichen Black Friday, der in diesem Jahr am 27. November stattfindet, zu haben sind.

Das aus einem einzelnen Shoppingtag eine ganze Shoppingwoche wird, haben auch Verbraucher in einer Umfrage auf idealo.de bestätigt. Knapp ein Drittel der befragten User gaben an, dass sie bereits 14 Tage vor dem Black Friday die ersten radikalen Schnäppchen online wahrgenommen haben.



Und satte 41% sagten, dass auch in der Woche nach dem Stichtag attraktiver Rabatte zu haben waren. So wird im Handumdrehen aus dem Black Friday der ausgedehnte Black Month.

Vor dem Hintergrund der Umfrageergebnisse ist es dringend zu empfehlen, sich über einen längeren Zeitraum über die Preisentwicklung des gewünschten Produkts zu informieren. Auf idealo.de lässt sich ein Preiswecker setzen, der informiert, sobald die Preise fallen.

In Zusammenhang mit diesem Preiswecker erhalten Nutzer einen Überblick über dem Preisverlauf und können sich über die allgemeine Tendenz informieren. In einem Chart ist auf einen Blick zu sehen, wie sich die Preise seit Markteintritt des Produkts bis heute entwickelt haben.



Die Darstellung erinnert optisch ein wenig an Börsenkurse und hilft, den aktuellen Preis richtig einzuordnen. Außerdem geht daraus hervor, zu welchem Zeitpunkt der günstigste Preis angeboten wurde. Diese Information ist hilfreich, um einen realistischen Wunschpreis zu bilden, zu dem das Produkt angeschafft werden soll.

2. Sich in Geduld üben

Sich in Geduld zu üben kann manchmal recht schwierig sein. Onlinehändler suggerieren eine Warenknappheit, zeigen ablaufende Balken und Lagerbestände, die wie Schnee in der Sonne schmelzen. Diese Verknappungs-Strategie ist ein beliebtes Marketingwerkzeug.

Allerdings es von außen nicht erkennbar, wie viele Produkte tatsächlich hinter einem Balken stecken. Es können 5, 50 oder 5000 sein.



Auch tickende Uhren erzeugen Zeitdruck bei Usern und suggerieren, dass sie sich beeilen müssen, um den attraktiven Deal zu nutzen. Doch wer aus dem Bauch heraus zuschlägt, zahlt meistens drauf.

Strategie für Ungeduldige

Falls tatsächlich keine Zeit bleiben sollte, den angebotenen Preis in Ruhe zu prüfen, um festzustellen, ob es sich tatsächlich um ein Schnäppchen handelt, können private Endverbraucher ihr gesetzliches Widerrufsrecht von 14 Tagen beanspruchen.

Manche Händler weiten diesen Zeitraum sogar noch aus. Mit Blick darauf kann die folgende Vorgehensweise helfen, um Geld zu sparen.

  • Vor der Bestellung Stornokosten des Händlers prüfen.
  • Rückgabemöglichkeiten nebst Kosten für Rücksendung eruieren.
  • Produkt zum angeblich günstigen Schnäppchenpreis kaufen.
  • In den nächsten Tagen einen Preisvergleich durchführen. Findet sich ein Händler, der das Produkt (ggf. zuzüglich der Storno- und Rückgabekosten für das erste Produkt) günstiger anbietet, kann die zuerst getätigte Bestellung storniert oder zurückgeschickt werden.

3. Wunschprodukt auswählen und realistische Erwartungen entwickeln

Es passiert schnell, sich von angeblichen Preiskrachern zu einem Kauf verleiten zu lassen. Dies geschieht oft bei Produkten, die eigentlich gar nicht auf dem Einkaufszettel stehen.

Um wirklich gute Preisvorteile zu finden hat sich der gute alte Einkaufszettel tatsächlich bewährt. User sollten eine Liste machen und die Produkte aufschreiben, die sie wirklich kaufen wollen.



Dann geht es daran, realistische Preiserwartungen zu entwickeln. Eine Möglichkeit, dies zu tun ist, sich den oben beschriebenen Preiswecker zunutze zu machen. Eine andere ist, sich mit dem ungefähren Einsparpotenzial der verschiedenen Produktkategorien zu beschäftigen.

Die statistischen Daten des Black Fridays 2019 können hierfür als Orientierung dienen. Onlineshopper erwarten zum Black Friday einen Minimum-Rabatt zwischen 11 und 20 %, doch die Statistiken zeigen, dass die Erwartungen überzogen sind.

Folgende Schlüsse lassen sich aus den Preisangeboten 2019 ziehen und bei der Preisfindung 2020 mit berücksichtigen:

  • Mehr als Dreiviertel aller Produkte werden günstiger angeboten, allerdings liegt der Rabatt im Schnitt lediglich bei 8 %.

  • Die Sparten mit dem größten Einsparpotenzial am Black Friday 2019 waren diese:

    • PS 4-Spiele (21 % bzw. 7 Euro)
    • Laufschuhe (17 % Cent/17 €)
    • Gamepads (16 %/10 Euro)
    • Spiele Konsolen (16 %/42 €)
    • Monitore (14 %/41 €)
    • Kopfhörer (14 %/23 €)
    • Koffer (13 %/46 €)
    • Gesellschaftsspiele (13 %/3 Euro)
    • Lautsprecher (12 %/24 €)
    • Staubsauger (11 %/39 €)
    • Lediglich 14 % des untersuchten Angebots wurde mit einem Rabatt von mindestens 20 % angeboten



Die oben genannten Sparten mit dem größten Einsparpotenzial sind nicht identisch mit den Kategorien, die am häufigsten nachgefragt waren.

Diejenigen, die am Black Friday ein Smartphone kaufen wollen, haben 2019 lediglich von 6 % Preisersparnis profitiert. Beim Kauf von Tabletts gab es in Minus im Schnitt von 2 % und Smartwatches lagen im Schnitt bei 7 % Ersparnis.

Wer diese Zahlen bei der Schnäppchenjagd im Hinterkopf hat, hat es leichter, die Einsparmöglichkeiten richtig einzuschätzen ein faires oder richtig gutes Angebot zu finden.

4. Flexibel bleiben

Wenn sich Kaufinteressenten auf eine konkrete Modellvariante festlegt, nehmen sie sich viel Handlungsspielraum.

Umgekehrt gilt, wer zumindest in den Modellen variabel ist und sich nicht in Details wie Farbe oder Form haargenau festlegt, hat größere Chancen ein Schnäppchen zu finden.

Auch Ausweichen auf ein Vorjahresmodell oder auf einen alternativen Hersteller hilft, erfolgreich bei der Schnäppchenjagd zu sein.



Beispiel: Der All-in-One-PC Apple iMac 27 Zoll kostet Mitte November 2020 knapp 1950 Euro. Beim Hersteller HP kostet der HP Pavilion 27 zur selben Zeit um die 1260 Euro.

Fazit: Gelassen, flexibel und aufmerksam bleiben

Es ist grundsätzlich ratsam, sich bereits einige Zeit vor dem Stichtag des Black Friday über die Preisentwicklung der Wunschprodukte auf dem Laufenden zu halten.

Wer sich über die allgemeine Preisstruktur und das mögliche Einsparpotenzial informiert kann wesentlich gelassener nach einem attraktiven Angebot Ausschau halten.



Falls doch einmal ein unverschämt attraktives Angebot mit einem dicken Rabatt auftaucht, sollten User sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und sich nicht durch wirkungsvolle Online-Marketingstrategien zum Kauf verleiten lassen.

Hier gilt es zuerst einmal zu prüfen, ob das Angebot wirklich seriös ist. Der Beitrag Fakes im Internet: Wie erkennen und vermeiden? informiert unter anderem darüber, wie User online sicher shoppen können.

Text: Susann Schmidt