Hochrangigen Mediziner gewonnen
Herzspezialist kommt von New York nach Jena
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Von New York nach Jena: Der Herzspezialist Prof. Paul Christian Schulze besetzt den Lehrstuhl für Kardiologie am Uniklinikum Jena.
Jena. Als Experte für die Therapie bei Herzinsuffizienz hat sich Prof. Paul Christian Schulze an der Columbia Universität in New York bereits einen Namen gemacht. Jetzt ist er seinem Ruf nach Jena gefolgt und besetzt den Lehrstuhl für Kardiologie am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Der 43-Jährige folgt Prof. Hans-Reiner Figulla als Direktor der Klinik für Innere Medizin I, der in den Ruhestand verabschiedet wurde.
„Wir freuen uns sehr, einen so hochrangigen Mediziner für die Kardiologie am UKJ gewonnen zu haben“, sagt PD Dr. Jens Maschmann, Medizinischer Vorstand am UKJ. Prof. Torsten Doenst, Direktor der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie am UKJ, sieht in der Neubesetzung optimale Voraussetzungen für ein starkes Herzzentrum am Jenaer Universitätsklinikum.
„Die enge Zusammenarbeit zwischen Kardiologie und Herzchirurgie können wir nun weiter intensivieren“, so Prof. Doenst. Beide Fächer hätten sich in den vergangenen Jahren immer weiter angenähert, es seien viele Schnittmengen entstanden. Die enge Verzahnung sei zum Vorteil der Patienten, so Prof. Doenst. „Wir können das gesamte Spektrum und damit beste Therapiemöglichkeiten anbieten.“
Nach dem Studium der Humanmedizin in Leipzig, Houston, New Haven and Buenos Aires arbeitete Prof. Schulze zunächst im Herzzentrum der Universität Leipzig. Seit 2001 war er in den USA an verschiedenen, sehr renommierten klinisch-universitären Einrichtungen tätig, zunächst in Boston an der Harvard Medical School und zuletzt in New York am Columbia University Medical Center. Als Anerkennung seiner Leistungen wurde er dort zum Assistant Professor und später zum Associate Professor of Medicine berufen.
Als Leiter einer klinischen Forschungsgruppe liegt sein Fokus auf der Erforschung des Herzstoffwechsels, des kardiogenen Schocks und der chronischen Herzinsuffizienz vor und nach einer Transplantation sowie neuer Methoden, um den klinischen Verlauf von Patienten mit Herz- und Gefäßerkrankungen zu erfassen. Neben der eigentlichen Herztransplantation liegt ein weiterer Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit auf neuen Therapien mit mechanischen Herzunterstützungssystemen, sogenannten Kunstherzen, die durch die Haut oder auch chirurgisch eingesetzt werden.
Klinisch widmet sich Prof. Schulze vor allem der invasiven und nicht-invasiven Diagnostik und Therapie von Patienten mit fortgeschrittenen Herzerkrankungen – dazu zählen chronische Herzinsuffizienz, schwere Herzklappenerkrankungen sowie Erkrankungen, bei denen die Herzhöhlen erweitert sind, oder bei denen durch Gefäßverengungen der Herzmuskel mit zu wenig Sauerstoff versorgt wird.
Mit dem Umzug nach Jena hat der im sächsischen Zwickau geborene Prof. Schulze seinen Lebensmittelpunkt wieder näher an seine Heimat verlegt. „Ich freue mich sehr, mit meiner Familie wieder nach Deutschland zu ziehen und meine Arbeit nunmehr an der Universität Jena fortzusetzen“, so Prof. Schulze.
Wesentliche Argumente für seine Entscheidung seien das dynamische Führungsteam des Klinikums gewesen, die klinische Exzellenz der zukünftigen Kollegen und die wissenschaftlichen Perspektiven in Jena. „Ich bin gespannt auf die neuen Herausforderungen und die klinischen und wissenschaftlichen Kollaborationen“, so Prof. Schulze. Seine Berufung wird durch eine gemeinsame Initiative der Else Kröner-Fresenius-Stiftung und der German Scholars Organization e.V. (GSO) unterstützt, die sich zum Ziel gesetzt hat, medizinische Spitzenforscher aus dem Ausland zu gewinnen. Gefördert werden Sachmittel für die Ausstattung des Forschungslabors.
Text: Anke Schleenvoigt
Fotos: privat (1), Anna Schroll/UKJ (1)