Sommertheater zur KulturArena 2017
Theaterhaus Jena: Blut fließt, Kopf rollt
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Über zwei Stunden Mord und Totschlag, stets auf Ganze zielende Emotionen: Im Sommertheater „Judith“ zur KulturArena 2017 fließen viel Blut und Tränen.
Jena. Am Ende findet vor dem Theaterhaus Jena das große Gemetzel statt. Die verwitwete und erotisch-attraktive Judith (Klara Pfeiffer) hatte ihren Plan, den assyrischen Aggressor Holofernes (Leander Gerdes) zu töten und damit das Volk der Ebräer vor dem sicheren Untergang zu bewahren, vollendet. Ihre Landsleute nutzen gnadenlos die Verwirrung der feindlichen Truppen.
Judith wollte sich trotz qualvoller Belagerung den Feinden nicht unterwerfen und positioniert sich damit in kompromisslosem Gegensatz zu ihrem Volk. Ihre Reize verführen Holofernes, der triebgesteuerte Eroberer verliert prompt seinen Kopf.
Das Publikum also darf sich auf einen schweren, hochgradig emotional, häufig martialisch wirkend inszenierten Stoff einstellen. Töten ist Lebensart, so waren die Zeiten weit vor Christi Geburt. Friedrich Hebbel (1813-1863) hatte die Geschichte um die Hebräerin Judith dem Alten Testament entlehnt, 1840 fand in Berlin die Uraufführung seines ersten Dramas statt.
Für Regisseur Moritz Schönecker ist „Judith“ seit Beginn seines Jenaer Engagements 2012 die fünfte Open-Air-Inszenierung zum Beginn der KulturArena. Mit Hebbels Drama wählte Schönecker erneut einen klassischen Stoff aus und hielt sich wieder an die Textfassung des Autors.
Vorstellungstermine: 6./7./8./9. Juli, jeweils 21.30 Uhr.
Text und Fotos: Andreas Wentzel