Skip to main content

Botschaft an das Ehrenamt

Bodo Ramelow in Jena – und am Trapez

Ministerpräsident am Trapez: Bodo Ramelow hatte sichtlich seinen Spaß beim Besuch des Jenaer Circus „MoMoLo“.
Ministerpräsident am Trapez: Bodo Ramelow hatte sichtlich seinen Spaß beim Besuch des Jenaer Circus „MoMoLo“.
Foto: Andreas Wentzel
Teilen auf

„Jena-Tag“ am heutigen Mittwoch innerhalb seiner Sommertour 2017 #ZukunftThüringen: Zwischen zwei Firmenbesuchen übte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) im „MoMolo“-Zirkuszelt am Trapez.

Jena. Am Ende wollte der 61-jährige Politiker die sich bietende Gelegenheit im Zirkuszelt nicht ungenutzt lassen. War auch verlockend, in fortgeschrittenen Jahren körperliche Beweglichkeit unter Beweis zu stellen. Eine kleine Verrenkung außerhalb des Politbetriebs, ja, warum denn nicht.

13 Kinder und Jugendliche nahmen am Ferienworkshop Artistik im „MoMoLo“ teil. Foto: Andreas Wentzel

Also ließ sich Ramelow von der Artistiktrainerin Rita Göpfert in Sachen Trapezkunst unterweisen. Nicht in schwindelerregender Höhe und im Falle eines Falles gut gepolstert durch die Übungsmatten. Die 13 Kinder und Jugendlichen des „MoMoLo“-Ferienworkshops jedenfalls hatten ihren sichtbaren Spaß, den Thüringer Landesvater an der Trapezschaukel erleben zu dürfen.

Ramelow, MdB Ralph Lenkert (r.) und „MoMoLo“-Vereinsvorsitzender Friedemann Ziepert beobachten das Training. Foto: Andreas WentzelRamelow, begleitet von den einheimischen Genossen Ralph Lenkert (MdB), Gudrun Lukin und Torsten Wolf (beide MdL) sowie OB Albrecht Schröter (SPD) nutzte den Besuch des Circus MoMoLo am Burgauer Weg für eine spezielle Botschaft, die bei einem Anhänger einer auf radikale staatliche Intervention ausgerichteten Ideologie nicht unbedingt zu vermuten wäre.

Werbung für das Ehrenamt

Der Thüringer Regierungschef nahm die Berichte des MoMoLo-Vorstands zum Anlass, für ein verstärktes bürgerschaftliches Engagement im Freistaat zu werben. Er wünsche sich, dass landesweit mehr Engagierte ihre Ideen eigenständig realisieren und wegkommen würden von der oft anzutreffenden Position „Das muss der Staat machen“. Jena sei in Thüringen in diesem Bereich sehr gut entwickelt, ließ es der Landesvater nicht am berechtigen Lob ermangeln.

Der gebürtige Niedersachse, der 1990 von Hessen nach Thüringen wechselte, sieht einen nach wie vor existierenden „Ost-West-Bruch“; dieser Unterschied sei vor allem auf ein „stark staatshöriges Bewusstsein“ aus DDR-Zeiten zurück zu führen. Außerdem, bezog sich Ramelow auf heutige Verhältnisse, würden staatliche Administration und Kreativität nicht gut zueinanderpassen.

Projektförderung durch den Staat ja, aber „ohne auf eigenen Füßen zu stehen, wird man das nicht hinkriegen“, benannte der Ministerpräsident die Ambivalenz zwischen staatlichem und privatem Engagement.  

Text: Andreas Wentzel