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Öffentlicher Dienst

Warnstreik in Jena: Lohn und Personal im Fokus

Bei heftigem Schneeregen zogen die Demonstranten durch die Johannisstraße.
Bei heftigem Schneeregen zogen die Demonstranten durch die Johannisstraße.
Foto: Dirk Sauerbrey
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Warnstreik in Jena: Zum Frauentag hatte ver.di mehr Geld für Beschäftigte im Öffentlichen Dienst, insbesondere in Kitas gefordert.

Jena. Die Gewerkschaft ver.di hatte am Mittwoch die Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes auch in Jena zu einem Warnstreik aufgerufen.

Etwa 180 Beschäftigte folgten dem Aufruf und legten ihre Arbeit nieder, sodass es zu erheblichen Einschränkungen in einzelnen Bereichen der Stadtverwaltung und in sechs von elf kommunalen Kindergärten kam.


Am Vormittag hatten sich etwa 100 Erzieherinnen und Erzieher aus städtischen Kitas im Haus auf der Mauer in einem „Streikcafé“ zusammengefunden, um mit Politikern ins Gespräch zu kommen.

Dabei stellten sich der Thüringer Bildungsminister Helmut Holter und Jenas Sozialdezernent Eberhard Hertzsch den Sorgen und Nöten der Streikenden.


Bildungsminister Helmut Holter im Dialog mit den Streikenden.

Neben der gerechten Entlohnung ging es u.a. um bessere Arbeitsbedingungen in den Kitas. „Den Bildungsauftrag umzusetzen, wird so immer schwerer. Wir wünschen uns mehr Personal und kleinere Gruppen“, so eine Rednerin. 

Holter zeigte Verständnis für die Forderungen: „Ich kann nur an den Stellschrauben drehen, die Dinge aber bedauerlicherweise nicht direkt verändern“.

Er kündigte jedoch an, dass 2024 in der Altersgruppe über drei Jahre der Schlüssel auf 1:12 verbessert werden soll. Dies bedeute aber auch, dass mehr als 1.000 zusätzliche Erzieher im Freistaat eingestellt werden müssten.


Rund 60 Beschäftigte der Kernverwaltung der Stadt Jena hatten zeitgleich bei einer Kundgebung vor der Stadtkirche ihrer Forderung von 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten, in Redebeiträgen Nachdruck verliehen.

Danach zogen sie zum Faulloch, wo sie sich mit den Kita-Beschäftigten zu einer gemeinsamen Kundgebung vereinten.

Text: Dirk Sauerbrey