Suizid verhindert
Ehrung für Lebensretter in Jena
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„Hier war couragiertes Handeln nötig. Das ist ein guter Anlass, der Polizei und den Rettungskräften Dank zu sagen“, sagte Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter. Er hatte heute drei Polizeibeamte und zwei Kameraden der Berufsfeuerwehr eingeladen, um sich für den Einsatz zu bedanken, bei dem ein Menschenleben gerettet wurde.
Jena. Am Abend des 21. Mai hatte der Inspektionsdienst der Polizei den Notruf erhalten, dass sich ein junger Mann von der Autobahnbrücke in Göschwitz stürzen wolle. Doch dort war niemand, die Suche begann. Der junge Mann, so stellte sich schnell heraus, stand auf der Brücke zwischen Bucha und Pösen. Nun musste alles schnell gehen: Autobahn absperren und möglichst nahe an den Selbstmordgefährdeten herankommen.
Polizeiobermeister Stefan Katzemann näherte sich von der einen Seite und versuchte, mit dem jungen Mann verbal Kontakt aufzunehmen. Von der anderen Seite näherten sich die Polizeibeamten Sebastian Linß und Markus Eismann. „Ich war bis auf zehn Meter ran, als der Mann sich plötzlich fallen ließ und nur noch mit den Händen am Brückengeländer über der Autobahn hing“, erinnert sich Stefan Katzemann. Da sei keine Zeit mehr geblieben. Er sei losgerannt, habe über das Geländer gegriffen, den jungen Mann geschnappt und ihn hochgezogen. Mit Hilfe der beiden herbeigeeilten Kollegen habe er den Mann, der erheblich alkoholisiert war, am Boden fixiert.
Dann sei auch schon der Rettungsdienst der Feuerwehr eingetroffen. „Ohne das Eingreifen der Polizei wäre der Einsatzort für den Rettungsdienst ein anderer gewesen. Der Mann wäre gesprungen, hätte auch gar keine Kraft mehr gehabt, sich zurück auf die Brücke zu ziehen“, sagt Hauptbrandmeister Hartmut Franke, der mit seinem Kollegen Mike Hüttich im Einsatz war. Die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Polizei funktioniere in Jena hervorragend.
Der Oberbürgermeister bestätigte, er habe größte Hochachtung vor den Leistungen von Polizei und Feuerwehr. Denn bei solchen Einsätzen sei Verantwortung gefragt, aber schließlich müssten die Beamten einfach „funktionieren“.
Quelle: Stadt Jena
Foto: Barbara Glasser