Exoten in Stadtroda gesichtet
Tummeln sich bald Schildkröten in der Saale?
Teilen auf
Da staunten einige Passanten nicht schlecht als sie im Stadtzentrum Stadtrodas auf einmal eine kleine Schildkröte am Ufer der Roda entdeckten. Biologen allerdings sind weniger erfreut über das Aufkommen der Schmuckschildkröte nahe Jena.
Jena/Stadtroda. Biologen sind besorgt wegen des Aufkommens einer Schmuckschildkröte im Stadtzentrum Stadtrodas. Erstmals wurde ein solches nordamerikanisches Kriechtier gesichtet, wie es in der Roda herumschwamm.
Vermutlich wurde die Schildkröte ausgesetzt, wie lange es sich der Exot allerdings schon in Stadtroda gemütlich gemacht hat, ist unklar.
Die Jenaer Biologen Henrik Müller und Gunnar Brehm vom Phyletischen Museum zeigen sich weniger begeistert über diese Entdeckung als vielleicht einige Tierfreunde am Ufer der Roda. Sie sind sich unsicher, ob es sich um eine Rotwangen- oder Gelbwangenschmuckschildkröte handelt.
Handele es sich um eine Rotwangige Schmuckschildkröte seien heimische Arten durch die räuberische Lebensweise der Nordamerikanerin bedroht. Schließlich gehört diese zu den 100 invasivsten Arten Europas.
Ulrich Scheidt, Vorsitzender des Landesfachausschusses für Herpetologie im Nabu Thüringen sowie des Vereins Amphibien- und Reptilienschutz Thüringen (ART) e.V. schließt eine Verbreitung der Schildkröten aber aus, sodass ein Vorkommen in der Saale wohl nicht eintreten wird. Gerade in der Urlaubszeit werden Tiere oft ausgesetzt. Diese können unter hiesigen Bedingungen zwar überleben, über eine Vermehrung von Schmuckschildkröten sei allerdings noch nichts bekannt, so Scheidt.
Text: Julia Matthes
Foto: Liane/pixelio.de